Prof. Beate Mohr


Lehrgebiet Bildnerische Grundlagen

Meine Arbeiten leben vom Wechselspiel zwischen bildender Kunst, Gestaltung im Bereich der visuellen Kommunikation und meiner Lehrtätigkeit. Wichtig für alle Projekte ist mir die Reflexion, Bearbeitung und Durchdringung künstlerischer Prozesse. Die Interdisziplinarität meines Arbeitsansatzes beruht nicht nur auf den verschiedenen Arbeitsfeldern, sondern entstammt meiner Neugierde, die Vielschichtigkeit und Bearbeitung kultureller und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu reflektieren, zu untersuchen und zu visualisieren.
In meiner künstlerischen Arbeiten zeigt sich dies anhand konzeptueller Arbeiten, in der Auseinandersetzung mit Alltagsphänomenen, Bild/Wort/Bedeutung und materialisiert sich in Zeichnungen, Objekten und Publikationen.
In meiner Arbeit als Gestalterin umfasst dies projektgebundene Auftragsarbeiten und Kooperationen im meist kulturellen Kontext. Meine Arbeiten umfassen die Entwicklung und Umsetzung von Gestaltungskonzepten, Typografie, Grafik und Printpublikationen in verschiedenen Anwendungen sowie die Entwicklung von Erscheinungsbildern.

Seit dem WS 2009/2010 betreue ich gemeinsam mit Ralf Werner das Atelier für Bildnerische Grundlagen. Alle Studienanfänger der grundständigen Studiengänge absolvieren hier gemeinsam das erste Semester und auch das weitere Studium an der HBKsaar beruht auf der interdisziplinären Verflechtung von gestalterischen und künstlerischen Ansätzen.

Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass es keinen qualitativen Unterschied beim Sehen, Wahrnehmen oder Denken gibt, ob man nun als Gestalter, oder aber als Künstler arbeitet. Beides mal greift man auf die gleichen bildnerischen Grundlagen zu, tut dies aber mit radikal unterschiedlichen Intentionen: Design gestaltet gezielt und absichtsvoll unserern Alltag, während Kunst, ohne Festlegung durch Funktionen, die Seinsbedingungen des Schaffenden reflektiert.

Die Fähig­keit zum künstlerischen Selbstauftrag verstehen wir als Voraussetzung für künstlerische Denk- und Arbeitsprozesse. Dies ist die Fähigkeit, aus der praktischen Arbeit heraus künstlerische Zusammenhänge zu reflektieren, in Entwicklungsprozessen zu denken und im Formfindungsprozess zu steuern.
Für die Lehre in den Bildnerischen Grundlagen bedeutet dies: Sehen, Wahrnehmen und Umsetzen bewusst zu erfahren, zu analysieren und zu variieren. Im Prozess des ›Machens‹ und ›Experimentierens‹ die Zusammenhänge von Material, Form, Körper, Farbe und Medien zu erproben, zu realisieren und zu reflektieren.
Die Grundlagen bieten Spielraum für Experimente, Entdeckungen und Überraschungen. Über die Reflexion, die Absicht und Kommunikation entstehen Diskussionen und fachspezifische Fragestellungen. Das Plenum, Colloqium und Einzelgespräche sind Ort für diese Fragestellungen und Auseinandersetzungen.

Das Grundlagenatelier verstehen wir als Ort, indem die Studierenden die eigene künstlerische Haltung und Arbeitsweise entwickeln und grundlegende Erfahrungen sammlen können.
Eine der grundlegensten ist sicher der Erfahrungsraum und Prozess zwischen Absicht und Vorstellung und die Übertragung in die künstlerische Praxis (unabhängig einer künstlerischen Disziplin oder eines Mediums). Das heißt: Das Denken verändert das Tun und das Tun wirkt verändernd auf das Denken zurück.


Vita

 

geboren in Bad Oeynhausen, 1963
lebe und arbeite in Hamburg und Saarbrücken

Studium

  • 1998 Diplom Kommunikationsdesign, HBK Braunschweig
  • 1991 Meisterschülerin von Ben Willikens
  • 1990 Diplom Freie Kunst, mit Auszeichnung, HBK Braunschweig


Lehrtätigkeit

  • seit 2009 Professorin ›Bildnerische Grundlagen‹, HBK Saar
  • 2004-06 Gastprofessorin ›Künstlerisches Publizieren‹, HFBK HH
  • 2001-04 Künstlerische Assistenz (C1) für künstlerisches Publizieren, HFBK HH


Vorträge & Präsentationen seit 2005

  • 2010 Fotografische Künstlerbüche‹, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
  • 2009 vierundzwanzig Bilder, fünf Publikationen, dreißig Minuten, Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald
  • 2007 materialien, Ringvorlesung, Autorschaft in den Künsten, Züricher Hochschule der Künste
  • 2007 Aus erster Hand, Züricher Hochschule der Künste
  • 2007 Präsentation des materialverlages, Autorschaft in den Künsten, Züricher Hochschule der Künste
  • 2005 ›sechsundsechzig dias und sechseinhalb tische‹, HBK Braunschweig


Workshops seit 2005

  • seit 2010, jährlich ›Traumstadt‹, Stadtplanungsworkshops, HafenCity Hamburg
  • 2009 Architektursommer Hamburg, ›TraumStadt‹, Hafencity Hamburg
  • 2008 warming up, Zeichnungsworkshop, Fachhochschule Potsdam
  • 2008 Traumstad‹, Stadtplanungsworkshops mit Schülern, HafenCity Hamburg
  • 2006 Schüler (machen) Zeitung(en), Lehrerfortbildungsseminar, Hamburg


Publikationen & Veröffentlichungen seit 2004

  • 2017 Vom Fremden, Saarart11, Auflage 150
  • 2016 tissu tableau, Heft Selbstverlag, Auflage 10
  • 2015 A la maison, Selbstverlag, Auflage 10
  • 2012 Vom Paradies der Damen, The Green Box, Auflage 400
  • 2011/12 Edition_HBK, Hrsg. Publikationsreihe HBK Saar
  • 2008 Auf Wiedervorlag‹, Postkartenedition, Auflage 200
  • 2007 Der materialverlag – Modell eines studentischen Autorenverlages‹, Züricher Jahrbuch der Künste
  • 2006 Übergangsrituale, Selbstverlag
  • 2004 tortuga, revolver verlag, Auflage 500, 30 Vorzugsausgaben in Kiste, mit Original-Fotogramm und Fundstück


Ausstellungsbeteiligungen seit 2005

  • 2017 Artists’ Books for Everything, Museum Weserburg Bremen
  • 2017 SaaArt11, Museum St. Wendel
  • 2010 Collectioneuse‹, Kunstverein Hörnum
  • 2010 Selbst machen – Was produzieren eigentlich die Professoren‹, Galerie der HBK Saar
  • 2009 flurschau, entwurf-direkt, Hamburg
  • 2008 5-500, Atelierhaus Trittau
  • 2008 BS-Visite, Rebenpark Braunschweig
  • 2008 ›Auf Wiedervorlag ‹, Frise Künstlerhaus Hamburg
  • 2005 Kunstfrühling, BBK Bremen, (Katalog)
  • 2005 Kunst – ein Kinderspiel, Reihe revolverle, Schirn Kunsthalle Frankfurt

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