13. Oktober 2025, 11 Uhr, Foyer

Eröffnung des Wintersemesters 2025/26


Wir wünschen allen einen guten Start und begrüßen die Erstsemester an der HBKsaar!

Am 13. Oktober um 11 Uhr eröffnen wir gemeinsam das akademische Jahr 2025/26. Wir laden euch herzlich in das Foyer des Hauptgebäudes am Campus Saarbrücken ein und freuen uns sehr auf euer Kommen.
Anlässlich der Semestereröffnung stellt Prof. Burkhard Detzler das neue Rektorat und die neuen Mitarbeitenden an der HBKsaar vor. Wir freuen uns auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und ein offenes Miteinander.

Das neue Rektorat: Prof. Burkhard Detzler übernimmt das Amt des Rektors und folgt damit auf Prof. Dr. Christian Bauer. Seit 1997 lehrt er an der HBKsaar Computergenerierte Gestaltung mit den Schwerpunkten Medienarchitektur und interaktive Medien.
Zur Prorektorin wurde Prof. Katharina Hinsberg gewählt, die seit 2011 das Lehrgebiet Konzeptuelle Malerei vertritt und die Nachfolge von Prof. Maike Fraas und Prof. Eric Lanz antritt.

Gastprofessuren im Wintersemester: Eva Weingärtner übernimmt die Gastprofessur im Studiengang Freie Kunst mit Schwerpunkt Performance und Video. Als Experte der Spielebranche tritt Hans Böhme die Gastprofessur im Studiengang Media Art & Design an.

Get-together für alle Erstsemester: Um das Ende des ersten Vorlesungstages gemeinsam ausklingen zu lassen, lädt der AStA am 13. Oktober ab 18 Uhr zum gemeinsamen Grillen im Innenhof der HBKsaar ein. Nähere Informationen werden seitens des AStA kommuniziert.

 

Ansprache der Rektors


Herzlich willkommen zum Wintersemester!
Liebe Studierende – insbesondere unsere Erstsemester –, liebe Lehrende und Mitarbeiterinnen unserer Hochschule.
Wir starten in ein Semester beschleunigter Veränderung.
Nach außen hin verdichten sich geopolitische Verwerfungen, ökologische Kipppunkte und soziale Polarisierungen. Hinzu kommen mediale Dynamiken und demokratische Spannungen, die Urteile beschleunigen.
Im Inneren verändert die Künstliche Intelligenz (KI) unsere Verfahren: Recherche, Analyse und Variantenproduktion gelingen in Minuten. Es entsteht eine Schieflage: Ergebnisse liegen vor, bevor die Gründe geklärt sind. Gleichzeitig beginnt die leise Delegation, wenn wir Entscheidungen von unserer eigenen Urteilskraft an Routinen und Modelle abgeben.
Unser Studium steht damit unter Begründungsdruck: Es muss nicht nur unser Können erweitern, sondern vor allem das Warum und das Wofür unserer Entscheidungen sichtbar machen.
Diese aktuelle Lage reiht sich in eine Folge digitaler Transformationsphasen ein.

  • 1. In den 1990er-Jahren erfolgte der Schritt vom Analogen zum Rechner: die Informatisierung der Praxis, mit Entwurf als iterierbarem Prozess.
  • 2. Ab 2000 verlagerte sich die Arbeit ins Internet, wodurch Öffentlichkeit und Partizipation plattform- und datenbasiert wurden.
  • 3. Heute prägt KI den Übergang zu statistischen Modellwelten: Musterbildung und beschleunigte Varianten eröffnen neue Such- und Probierformen.

Alle drei Wellen folgten dem Muster: Überhöhung Ernüchterung → Integration. Wir erleben erneut eine Phase der Re-Konfiguration: Sie ist unruhig, weil Maßstäbe in Bewegung geraten, aber produktiv, weil sich neue Gestaltungsspielräume eröffnen.
Unter welchen Bedingungen bleibt unsere Urteilskraft handlungsfähig, wenn sich die Mittel so rasch ändern?
Die Antwort heißt Freiheit.
Sie ist unsere innere Disposition, Ziele zu setzen und Verantwortung zu übernehmen, und zugleich der institutionelle Rahmen, in dem wir Fragen offenhalten, Widerspruch zulassen und Irrtum als Erkenntnisschritt begreifen. In diesem Zusammenspiel wird Freiheit zur Infrastruktur des Begründens.
Gemeint ist nicht bloß eine Abstraktion, sondern die Fähigkeit, eigenständig zu entscheiden – jenseits von Ideologie, Konformität und Routine.
Diese Entscheidungsfähigkeit entsteht durch Erfahrung, Selbstentwurf und Auseinandersetzung; sie ist weder delegierbar noch automatisierbar. Zwei Prinzipien sichern diesen Raum: Die Freiheit der Kunst (als Schutz von Offenheit, Widerspruch und Zweifel) und die Freiheit von Lehre und Forschung (als Schutz kritischen Denkens vor Vereinnahmung).
Künstliche Intelligenz verändert unsere Mittel, aber nicht unsere Zwecke.
Sie strukturiert Daten, macht Muster sichtbar und beschleunigt die Erprobung. Damit schärft sie unseren Blick und erweitert den Suchraum, liefert aber keine Gründe. KI ist ein Katalysator für Erkenntnisse, nicht
deren Urheber. Maßgeblich bleiben immer unsere Zielsetzung, die Wahl des Maßstabs und die Verantwortung.
Daran richten wir unsere gesamte Praxis aus. Unser Kernauftrag in Kunst und Gestaltung ist es, die Aufmerksamkeit zu schulen, die Frage zu präzisieren, die Form zu entwickeln und Entscheidungen zu provozieren.
Unsere Methode ist das Projekt – einschließlich der eigenen künstlerischen Praxis: vom offenen Ansatz über Analyse und klare Kriterien hin zur eigenständigen, tragfähigen Form. Der Mensch bleibt die Instanz der Begründung.
Die Künstliche Intelligenz blickt in die Vergangenheit – die Kunst schaut in die Zukunft.
Unsere Kunsthochschule ist der richtige Ort zur richtigen Zeit.
Ich wünsche uns allen einen guten Start ins neue Studienjahr

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