['dɪs'pleɪs]


Rauminstallation mit Handybildschirmen
SS 2020

Studierende

Alexandra Weiler


Projektbetreuung

Prof. Katharina Hinsberg


Studiengänge

Kunsterziehung

Alexandra Weiler: ['dɪs'pleɪs], Rauminstallation mit Handybildern, Abschluss Kunsterziehung 2020, Detail

Bilder prägen zunehmend unser Alltagsleben. Sie bestimmen unser Denken und Handeln. Wir sind gleichsam von Bildern umzingelt und werden von öffentlichen Medien mit einer Bilderflut überschwemmt. Die Alltagskultur ist heute dominiert von den elektronischen Bildmedien und virtuellen Bildern. Auf welche Art und Weise „sprechen“ Bilder mit uns und wie verhalten wir uns, wenn wir mit einer neuen Bildsprache konfrontiert werden? Wir betreten mit Hilfe von Bildern einen Bildraum. Doch wie unterscheidet sich der Bildraum virtueller Bilder von dem Bildraum echter Bilder? Und wann und wie überschreiten wir diese Schwelle in diesen neuen Bildraum, in diese andere Welt? Was ist diese Schwelle vor allem und wie kann ich diese sichtbar machen?

In meiner Arbeit mache ich diese Schwelle zwischen reeller und virtueller Welt sichtbar. Ich arbeite mit Bildschirmen, die ich zu etwas Bildhaftem mache. Die Bildschirme an sich sind aus dem Kontext entlehnt und entfremdet, sodass auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, welche Gegenstände es ursprünglich waren. Durch den Bruch und die zufälligen Risse erkennt man das Eigenleben der von ihrem Bildträger befreiten Bildschirme. Sie sind nicht mehr untergeordnet und unsichtbar, sondern bilden in ihrem Zusammenspiel ein neues Bild. Ich entferne den Bildschirm von seinem Träger, mache die Schwelle von unserer Realität zur virtuellen Bildlichkeit sichtbar und füge die Komponenten zu einem Bild zusammen. Aus der Schwelle entsteht ein greifbares Bild. Das Bildschirmglas ist vermeintlich unsichtbar vor dem Bildträger, aber essenziell, damit das virtuelle Bild entstehen kann. Jedoch betrachten wir am Ende bei einem virtuellen Bild den Bildträger beziehungsweise den Bildschirm und die Farbpixel, die darunter das Bild konstruieren. Jedoch sieht man in meiner Arbeit nur die Bildschirme und alles darin wird durch sie selbst erzeugt. Sie geben nicht vor, etwas anderes zu sein, sondern zeigen sich selbst in ihrem befreiten Zusammenspiel miteinander. Ich schaffe ein mehrdeutiges, ein undurchlässiges, ein entgrenztes Bild. Es ist ein Versuch, mittels eines künstlerischen Objektes die Grenzen des Bildes experimentell zu erforschen. Der Bildstatus meines Werkes wird dabei neu zusammengesetzt aus einem, dem virtuellen Bild dienlichen Material, welches entgrenzt wurde.

Bilder haben eine sichtbare räumliche Grenze zu ihrer Umgebung. Diese ist sogar zumeist durch den Bilderrahmen explizit als eine solche markiert, bei dem virtuellen Bild durch den Rahmen des Bildschirms und das Glas des Bildschirmes. Diese Grenze wird durch den Bruch sichtbar und der Bildstatuts des virtuellen Bildes klarer. Bilder können Bewegtes und Unbewegtes, Ähnliches und Unähnliches, Sichtbares und Unsichtbares darstellen. Bilder besitzen eine eigene Logik. Sie erzeugen Sinn aus genuin bildnerischen Mitteln. Diese Logik wird wahrnehmend realisiert. Bilder sind Sehhilfen. Bilder sind und bleiben im Wandel.

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