KEEPSAKE
WS 2024/25
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Projekt Art

Impuls und Ursprung
Der Ausgangspunkt der Installation liegt in meiner Kindheit. Ein Besuch mit meiner Mutter in einer Ausstellung, in der eine Skulptur aus gebrauchten Teebeuteln zu sehen war, hinterließ einen tiefen Eindruck. Fasziniert von der stofflichen Qualität begannen wir, selbst Teebeutel zu sammeln, ein Vorhaben, das sich über Jahre hinweg fortsetzte. Eine Truhe im Gartenschuppen wurde zur stillen Hüterin unserer Sammlung, die mit der Zeit wuchs, ohne dass ein konkretes Ziel feststand.
Sammeln und Verbindung
Vor etwa zwei Jahren erwachte der Wunsch, dieses Material erneut zu erkunden. Was zunächst als persönlicher Impuls begann, weitete sich rasch aus, Freunde, Bekannte und sogar Menschen, die ich nie persönlich kennengelernt habe, begannen, Teebeutel beizusteuern. So wuchs die Sammlung organisch und wurde zu einem Netzwerk, in dem der einfache Akt des Sammelns Menschen miteinander verband und eine vielschichtige, gemeinschaftlich getragene Kollektion
entstehen ließ.
Raum und Gestaltung
Die Installation bestand aus zehn Bahnen aneinander genähtem Teebeutelpapier, verstärkt mit Draht und in unterschiedlichen Höhen hängend. Darunter luden zusammengesetzte Teppiche und Holztische mit handgefertigten Keramiken zum Verweilen ein. Besucher konnten Tee trinken und die benutzten Beutel in eine Keramikscheibe einfädeln, die in der Mitte des Raumes schwebte.
Atmosphäre und Wirkung
Der Raum war zweigeteilt. Über zwei Drittel ergießt sich ein wellenförmig zugeschnittener Holzboden, durchsetzt mit organisch geformten, fragmentierten Teppichinseln, die eine warme, einladende Atmosphäre schufen. Darüber schwebten Bahnen aus Teebeuteln. Der angrenzende weiße Bereich wirkte ruhiger, fast zurückhaltend, und bot Raum für Rückzug. Besucher sind eingeladen beim Betreten die Schuhe auszuziehen. Die beiden Seiten bedingen einander und bieten einen Ausgleich.
Partizipation und Wandel
Das Projekt lebt von der Beteiligung der Besucher. Jeder Teebeutel trägt eine eigene Geschichte in die Installation. Die Sammlung war nicht abgeschlossen, sondern Teil eines fortlaufenden Prozesses, der sich während der Ausstellung weiterentwickelte. Jeder gebrauchte Teebeutel wird in eine neue Bahn eingenäht und lässt die Installation weiter wachsen.
Text: Phoebe Buschmann
Redaktion: Anna Nau