Atelierprojekt Grundlagen WS 24/25


Der indirekte Blick
WS 2024/25

Termine

Startdatum: 14.10.2024
Enddatum: 07.02.2025
Montag: 09:00 - 18:00
Dienstag: 09:00 - 18:00
Mittwoch: 09:00 -
wöchentlich


Lehrveranstaltung
geeignet für

Studiengänge

Freie Kunst
Kommunikationsdesign
Kunsterziehung
Produktdesign
Media Art & Design


Veranstaltungsort

Dependance Völklingen
Grundlagenatelier


Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

keine Teilnahmebeschränkung


Anmeldeverfahren

  • Keine vorherige Anmeldung nötig

Veranstaltungsart

Atelierprojekt

ECTS

8 ECTS
16 ECTS


Leistungskontrolle

Vorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen


Beschreibung

Der indirekte Blick

In diesem Atelierprojekt befassen wir uns mit dem Prinzip der indirekten Darstellung als einer künstlerischen und gestalterischen Methode. Dieses Phänomen des „indirekten Blicks“ kann man beispielsweise bei der folgenden klassischen Zeichenübung beobachten: Als Motiv wählen wir uns eine möglichst komplexe und mehrfach durchbrochene Form, wie etwa eine Leiter, einen Stuhl oder ein Fahrrad. Beim Zeichnen fokussieren wir unsere Beobachtung aber nicht auf dieses Objekt selbst, sondern wir richten unseren Blick dabei konsequent und ausschließlich auf die negativen Freiformen, die von dem Gegenstand umschlossen werden. So gelangen wir zu einer intensivierten Form der Wahrnehmung, in der wir nicht unserer herkömmlichen und vorgefassten Vorstellung von einem Stuhl folgen, sondern wir beschreiben diesen Gegenstand gewissermaßen in einem umgekehrten, negativen Abbildungsverfahren, indem wir nicht ihn selbst, sondern seine Umgebung möglichst präzise wiedergeben. Je konsequenter wir beim Zeichnen an dem Objekt „vorbeigeschaut“ haben, umso glaubwürdiger und intensiver dokumentiert es am Ende unsere Beobachtung.

Dieses Paradoxon des indirekten Blicks lässt sich in vielen Beispielen aus Kunst und Design entdecken: Während wir ein bestimmtes Kunstwerk ansehen, lässt es in uns zugleich die Vorstellung von etwas anderem entstehen, das zwar nicht direkt sichtbar, aber dennoch auf gewisse Weise anwesend ist, da es gewissermaßen „neben“ oder „hinter“ dem Gezeigten liegt.

Zu Beginn dieses Atelierprojektes steht ein einführender Vortrag, der das Phänomen des indirekten Blicks anhand ausgewählter Beispiele aus Kunst und Design vorstellt und beschreibt. Ausgehend von diesen Beispielen und eigenen Beobachtungen zu diesem Phänomen entwickelt jede(r) Studierende einen eigenen praktischen Arbeitsansatz, in dem das Prinzip der indirekten Darstellung auf jeweils eigene Weise wirksam wird.

Dafür müssen wir in einem ersten Schritt  zunächst den „Gegenstand“ unserer Beobachtung bestimmen. Das können die Räume sein, in denen wir uns bewegen. Das können die Gegenstände sein, die wir täglich benutzen, oder es können Personen sein, denen wir begegnen. Auch unsere eigene Person kann zum Gegenstand dieser Untersuchung werden, und noch vieles andere mehr...

Wenn wir uns entschieden haben, wen oder was wir „in den Blick nehmen“ möchten, dann entwickeln wir in einem zweiten Schritt eine Methode nach der wir an unserem Untersuchungsobjekt „vorbeischauen“. Welche „benachbarten“ Aspekte können wir untersuchen, so dass im Laufe dieser Untersuchung mehr und mehr das zum Thema wird, was eigentlich gar nicht sichtbar, aber dennoch auf gewisse Weise präsent ist. Die praktische Arbeit an diesem Atelierprojekt wird in wöchentlich stattfindenden Arbeitsbesprechungen begleitet. Die Wahl der künstlerischen und gestalterischen Mittel ist dabei freigestellt.


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