Dokfilmwerkstatt – Fechnermethode SS2025



SS 2025

Termine

Startdatum: 08.04.2025
Enddatum: 15.07.2025
Dienstag: 10:00 - 13:00


Veranstaltungsort

Atelier Prof. Cho
Mainzerstr. 52, im Hinterhof ganz hinten rechts, die 2. Etage
66111 Saarbrücken


Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

10


Anmeldeverfahren



Veranstaltungsart

Atelierprojekt Atelierprojekt kurz Fachpraxis Fachpraxis kurz

ECTS

8 ECTS
16 ECTS
4 ECTS
2 ECTS


Leistungskontrolle

Vorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen, Anwesenheitspflicht


Beschreibung

In dieser Werkstatt widmen wir uns der Fechnermethode, einer Dokumentarfilmtechnik, die sich vor allem durch lange Interviews und den Einsatz von Talking Heads auszeichnet. Diese Methode setzt auf das Erzählen von Geschichten durch die Erlebnisse der Protagonist*innen, die in direkten, teils emotionalen Gesprächen ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen. Das Ziel ist, komplexe Themen und Ereignisse durch die Stimmen der Zeugen und die Kraft des gesprochenen Wortes zu vermitteln.

Die Studierenden werden lernen, wie sie interaktive und tiefgehende Interviews führen, diese strukturiert und für die filmische Erzählung aufbereiten. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den Gesprächsinhalten, sondern auch darauf, wie man den Film dramaturgisch aufbaut und die Gespräche in eine kohärente Erzählung integriert.

Ziele der Lehrveranstaltung:
Verstehen der Fechnermethode: Einführung in die dokumentarische Erzählweise von Eberhard Fechner und deren Einfluss auf den deutschen Dokumentarfilm.
Interviewführung und -strukturierung: Erlernen von Techniken, um tiefgründige, aufschlussreiche Interviews zu führen, die die Grundlage für die filmische Erzählung bilden.
Filmschnitt und Montage: Wie man das Material aus den Interviews in eine dramaturgische Struktur überführt, die eine Geschichte erzählt.
Praktische Anwendung: Durchführung eigener Interviews und die Erstellung eines Dokumentarfilms, der die Fechnermethode anwendet.

Filmbeispiele, die die Fechnermethode veranschaulichen:
„Nachrede auf Klara Heydebreck“ (1969) – Fechners Dokumentarfilm über die Frau Klara Heydebreck setzt stark auf das Interview als primäres Erzählmittel. Der Film versucht, das Leben und die Persönlichkeit von Klara Heydebreck zu rekonstruieren und gibt den Zeitzeug*innen Raum, ihre Erinnerungen und Perspektiven über ihre Begegnungen mit Heydebreck zu teilen.
„Comedian Harmonists“ (1976) – Fechners Dokumentarfilm über die berühmte Gesangsgruppe nutzt Interviews mit Zeitzeugen, um die Geschichte der Comedian Harmonists und ihre gesellschaftliche Bedeutung während des Nationalsozialismus zu erzählen. 
„Der Prozess“ (1984) – Fechner dokumentiert den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess mit Interviews von Überlebenden, Tätern und Beteiligten. Der Film zeigt, wie Fechner Interviews als tragendes Element nutzt, um die komplexe und vielschichtige Perspektive auf das Thema Holocaust und die Aufarbeitung zu präsentieren. Es geht um das Wiedergabe der subjektiven Wahrnehmung der Ereignisse.

Ergebnisse:
Am Ende des Semesters wird jeder Studierende einen Kurzdokumentarfilm entwickelt haben, das auf den Prinzipien der Fechnermethode basiert. Dabei werden die Studierenden nicht nur lernen, Interviews zu führen, sondern auch die Erzählungen so zu montieren, dass eine stimmige und vielstimmige Erzählung entsteht, die dem Zuschauer eine neue Perspektive auf das Thema bietet.

Praktische Übungen:
Interviewführung: Jeder Studierende wird eigene Interviews mit Zeitzeuginnen führen, die als Grundlage für das eigene Filmprojekt dienen.
Filmanalyse und -montage: Sichtung und Analyse von Fechners Filmen sowie anderen Dokumentationen, die mit der Fechnermethode arbeiten, um die Struktur und Wirkung der Erzählweise zu verstehen und zu übernehmen.


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