Ausstellungspraxis III
Ausstellen als kuratorische, künstlerische und vermittelnde Praxis
SS 2025
Termine
Startdatum: 08.04.2025
Enddatum: 15.07.2025
Dienstag: 17:00 - 20:00
Lehrveranstaltung
geeignet für
Studiengänge
Master Freie Kunst
Freie Kunst
Master Kuratieren und Ausstellungswesen
Master Museumspädagogik
Master Public Art/Public Design
Master Kommunikationsdesign
Master Media Art & Design
Master Produktdesign
Lehrveranstaltung
auch geöffnet für
Studiengänge
Master Kulturmanagement–Kooperationsstudiengang mit htw saar und HfM Saar
Veranstaltungsort
Büro Prof. Winzen
Maximale Anzahl Teilnehmer*innen
12
Veranstaltungsart
Theorie Seminar – Vorlesung – 8 ECTS
Theorie Seminar – Vorlesung – 4 ECTS
Fachpraxis Professionalisierung – 2 ECTS
Fachpraxis Professionalisierung – 4 ECTS
ECTS
8 ECTS
4 ECTS
2 ECTS
Leistungskontrolle
Referat/Hausarbeit/Klausur, Vorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen, Vorlage und Präsentation von Projektergebnissen, Anwesenheitspflicht
Beschreibung
Techniken des Ausstellens und Präsentierens betreffen spartenübergreifend alle Kunst- und Gestaltungsberufe, ob in Ausstellungsräumen, auf Bühnen und in den Übergängen dazwischen, ob bei Interventionen im öffentlichen Raum oder in Gebäuden der Industrie oder Verwaltung, ob an temporären, improvisierten und provisorischen Ausstellungsorten, ob in Museen und Galerien, auf Messen, an Flughäfen, in privaten Sammlungen, ob auf Baustellen oder im Gebäudeleerstand oder auf der grünen Wiese. Jedes Umfeld einer künstlerischen Präsentation definiert die ausgestellte Kunst mit – und umgekehrt. Die Varianten sind ungezählt, die Schnittstellen zwischen Kunst-, Geschichts- und Wissenschaftsausstellungen so zahlreich wie die Ideen, eingespielte Formate und institutionelle Routinen aufzubrechen. Künstlerische Präsentationsästhetik und angewandte Szenografie befruchten sich gegenseitig und gehen ineinander über. Unser Blick darauf sollte dabei weit über den eigenen Tellerrand reichen.
Wie unterscheiden sich Ausstellungen in dafür vorgesehenen Institutionen von Präsentationen im Stadtraum, in Schulen und Krankenhäusern, in Parks? Wie unterscheidet sich das Publikum? Sind Graffiti, Urban Art, Street Art auch Ausstellungen? Gehören politische Kunst und Gedenken auf die Straße? Wie werden restituierte Raubkunstobjekte in ihren Ursprungsländern präsentiert? Warum präsentiert ein Naturkundemuseum eine Kunstinstallation zu einem naturgeschichtlichen Thema in einem Techno-Club? Wie beeinflusst Partizipation von Nutzer:innen die Entwicklung und Präsentation von Kunst, z. B. Kunst am Bau? Wie wandelt sich Präsentationsästhetik in der Zeit, wie unterscheidet sie sich in den Kulturen der Welt? Und kann ich Kunst in der Wüste ausstellen?
Dabei muss auch Kunstvermittlung als Herrschafts- und Emanzipationstechnologie (Oliver Marchart, Philosoph und Soziologe) analysiert werden, „Gegenerzählungen“ müssen zugelassen werden, und „Räume“ müssen als von Machtdiskursen durchzogen erkannt werden, die Bedingungen für jede Art künstlerischer Präsentation vorgeben.
Anhand konkreter Beispiele werden die Diversität und die Strategien von Ausstellungskulturen erörtert und Akteure und Akteurinnen eingebunden. In diesem Seminar findet eine Exkursion nach Wien statt.
Wir treffen uns im Vorraum des Pavillon von Prof. Winzen.