Raumerfahrung, Perspektive und Projektion.


Überblick Kunstgeschichte
WS 2025/26

Termine

Startdatum: 13.10.2025
Enddatum: 02.02.2026
Montag: 14:00 - 16:00


Lehrveranstaltung
geeignet für

Studiengänge



Veranstaltungsort

Aula der HBKsaar


Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

25


Anmeldeverfahren

Anmeldeinformationen sind ab 15.09.2025 09:00 einsehbar.


Veranstaltungsart

Theorie Seminar – Vorlesung – 4 ECTS Theorie Seminar – Vorlesung – 8 ECTS

ECTS

4 ECTS
8 ECTS


Leistungskontrolle

Referat/Hausarbeit/Klausur


Beschreibung

Das Seminar richtet sich besonders an die Erstsemester bzw. die Studierenden im Bereich Grundlagen sowie die Q-Master-Studierenden. Es ist als Einführung in die Kunstgeschichte und die Bildwissenschaften geeignet. Wo bin ich im Navi? Wer bin ich im Navi? Der Pfeil, der auf der digitalen Landkarte meinen momentanen Standort anzeigt? Wo bin ich, wenn ich ein Gemälde anschaue? In der Alltagsrealität vor dem Bild? Aber warum erkenne ich, bevor ich die Machart der Öloberfläche bemerke, einen Menschen mit Gesichtsausdruck, prächtiger Kleidung und eigenartigen Haaren? Anhand von historischen und aktuellen Kunstwerken befassen wir uns mit der Wahrnehmung von Raum, mit Perspektive und Projektion, gemalter Tiefe auf flacher Leinwand, der augmented reality in Parkanlagen des 18. Jahrhunderts, Schein als Voraussetzung von Sein, seelischem Innenraum, Leibraum. Wie verstanden, erlebten, entwarfen Ghiotto, Jan van Eyck und Michelangelo den Blick in den Jenseitsraum, in den Himmel, in das Überzeitliche? Warum verändert sich die Malerei um 1800 und ist nicht mehr Fenster in eine andere Welt, sondern Spiegel der eigenen alltäglichen Realität? Was sind überhaupt Räume? Im Badezimmer, Hotelzimmer, vielleicht auch im Landschaftsraum oder Stadtraum mag uns das noch klar und sachlich beschreibbar erscheinen, also in Metern oder Kilometern messbar. Aber ist urbaner Raum dasselbe wie Stadtraum? Diskursiver Raum? Und erschöpft sich ein Landschaftsraum in seinen Quadratkilometerangaben? Was ist öffentlicher Raum, gesellschaftlicher Raum? Was ist ein Klangraum? Ist ein Ausstellungraum ein institutioneller oder ein architektonischer Raum? Außerhalb alltäglicher Selbstverständlichkeiten wird schnell offensichtlich, dass es Raum nie fertig gibt, sondern dass aller Raum wahrgenommener Raum ist, dass Raum sich erst durch unsere Wahrnehmung erschließt. Es gibt keinen Raum außerhalb unserer Wahrnehmung. Ohne eine jeweilige Perspektive gibt es keine Raumwahrnehmung. Immer schaut man von irgendwoher irgendwohin. Allen Wahrnehmungsvollzügen, wenn wir sie genau bedenken, haftet etwas Tastendes, immer wieder gerade Entstehendes, permanent Entwurfhaftes an. Im Seminar geht es um das Entwurfhafte in jeder Wahrnehmung, um das im Grunde Künstlerische in jeder einzelnen Wahrnehmung, ohne das keine Orientierung in unserer Umgebung möglich ist.


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