Beruf Künstler*in – ein Widerspruch in sich?
WS 2019/20
Termine
Startdatum: 05.12.2019
Enddatum: 05.12.2019
Donnerstag: 19:00 - 20:30
Lehrende*r
Lehrveranstaltung
geeignet für
Studiengänge
Master Freie Kunst
Freie Kunst
Kommunikationsdesign
Kunsterziehung
Produktdesign
Media Art & Design
Master Kulturmanagement–Kooperationsstudiengang mit htw saar und HfM Saar
Master Kuratieren und Ausstellungswesen
Master Museumspädagogik
Master Netzkultur/Designtheorie
Master Public Art/Public Design
Master Kommunikationsdesign
Master Media Art & Design
Master Produktdesign
Veranstaltungsort
Aula der HBKsaar
Maximale Anzahl Teilnehmer*innen
keine Teilnahmebeschränkung
Anmeldeverfahren
- beim ersten Termin
Veranstaltungsart
Vortrag
ECTS
Leistungskontrolle
keine
Beschreibung
Beruf und Künstler*in, Künstler*innenberuf, Beruf Künstler*in - wie man es auch dreht, zwischen den beiden Begriffen bleibt eine Spannung. Das Unbehagen, das zwischen dem Künstler*innensein und der Berufsexistenz herrscht, hat einen wesentlichen Grund in der Spannung zwischen Kunst und Markt. Zwischen Kunst und Geld. Zwischen Kunst und Kapitalismus. Denken wir daran, wie unwohl Theodor W. Adorno, dem großen Theoretiker der Avantgarde, beim Gedanken an eine konsumierbare, verkäufliche und damit seiner Meinung nach letztlich korrupte Kunst war. Denken wir an Bilder wie Carl Spitzwegs „Armen Poeten“, die unsere Vorstellung von künstlerischer Weltferne geprägt haben. Und denken wir an Klischees wie das vom Künstler-Genie (meist männlich), das fern von materiellen Rücksichten und Interessen aus seinen transzendenten Inspirationsquellen schöpft.
Das ist das Künstler*innenbild, mit dem wir sozialisiert sind und mit dem wir es trotz aller kritischer Reflexionen und gegenteiliger Praxiserfahrungen weiterhin zu tun haben. In hohem Maße bleiben wir darin Kinder der Romantik. Dagegen steht höchst unromantisch die wirtschaftliche Lage vieler KünstlerInnen, das schiere Unwissen über organisatorische oder manageriale Zusammenhänge, das angstvolle Eingeschüchtertsein durch den Markt bis hin zur Aufgabe der kreativen Karriere. Brauchen wir eine andere Definition des Künstler*innen-Seins – oder brauchen wir einfach neue Konzepte für Management und Marketing für Künstler*innen? Wie früh oder spät sollen Business-Aspekte in die künstlerische Ausbildung einfließen? Wie erreichen wir, dass autonome, starke KünstlerInnenpersönlichkeiten geformt werden, die selbstbewusst und kompetent, als Kooperationspartner*innen und Akteure, nicht als Bittsteller*innen und Empfänger*innen auf dem Markt agieren?
Diese Fragen wird die Autorin und Dozentin Ina Roß in ihrem Impulsvortrag diskutieren, illustriert mit vielen Beispielen aus künstlerischen Arbeiten und Karrieren.